Jalmari Finne:

Der Bestseller -Autor

 

Mit seinen Kinderbüchern wurde Finne zum Bestseller-Autor.

 

Jalmari Finne schrieb Kinderbücher.  Darin erzählt er von der Familie Schreihals ...

 

Die Familie heisst ,Schreihals', weil sie sich nur schreiend unterhalten kann ...

 

Es ist eine Familie, die immer ein Chaos anrichtet - obwohl sie dies gar nicht will ...

 

 

Bestseller ...

 

Obwohl man Jalmari Finne bei uns kaum kennt, ist es doch eben so:

Jalmari Finne war ein Bestseller-Autor.

Die Kinder im damaligen Finnland liebten die Geschichten heiss.

Im kleinen Finnland wurden gegen eine halbe Million Bücher verkauft.

 

Auch heute noch werden die Bücher in Finnland verkauft.

 

 

 

Erstmals in deutscher Sprache...

 

Einige der Geschichten sind nun erstmals ins Deutsche übersetzt worden.

Sie werden bald als Buch erscheinen.

 

 

In Vorbereitung 

Die Familie Schreihals geht nach Helsinki.

Und dann passieren Dinge, an die sich die Leute in Helsinki mit Schaudern erinnern.

 

 

 

 

 

Die Kindergeschichten von Jalmari Finne:

Wissenswertes

 

 

Die Waagschalen

 

Jalmari Finne war nicht verheiratet und kinderlos. Dass er Geschichten für  Kinder schreiben würde, war nie seine Absicht.

Und trotzdem: Jalmari Finne schrieb Kindergeschichten und diesen Kindergeschichten mass er ein überragendes Gewicht zu:

,Wenn jemand nach meinem Tod den Wert meiner Bücher einschätzen sollte, kann er meine Kinderbücher auf die eine Waagschale legen und alle andern Werke auf die andere - und die Kinderbücher würden ohne jede Frage gewichtiger sein.'

 

 

Zitat nach Yrjö Vario, Kuolemattomat Kiljuset, S 144, zitiert von Vario nach Otava 1914 S 578.  Z. 17 11 2025

 

 

 

Warum waren die Geschichten für Finne so wichtig?

 

Als Jalmari Finne gegen die Vierzig ging, steckte er in einer Krise.

Wie er freimütig eingestand, war er unentschlossen, "weil ich selber noch immer nicht weiss, was meine Berufung ist - ob ich Theaterregisseur oder aber Schriftsteller werden soll."

Dass er Schriftsteller wurde, hing nicht damit zusammen, dass er sich von dieser Tätigkeit übermässig angezogen fühlte.

Das hing vielmehr damit zusammen, "dass ich im Theaterbereich in diesem Lande nichts Besonderes erreichen konnte,"

Allerdings ist Finne sehr selbstkritisch, was seine schriftstellerische Tätigkeit betraf: Er habe noch kein gutes Buch geschrieben, klagt er.

Und dann kommt Finne auf seine Kindergeschichten zu sprechen:

Es gibt einen Teil meines literarischen Schaffens, der mir besonders am Herzen liegt: Das, was ich für Kinder schreibe. 

Ich bin davon überzeugt, dass dieser Teil letztendlich der wichtigste meines Schaffens sein wird

Finne sagt auch, dass es Kinder waren, die ihn zu seiner Karriere als Autor von Kinderbüchern brachten.

Finne schreibt:

"Diesen Teil meines Schaffens habe nicht ich für mich gefunden. Er ist mit der Hilfe anderer zu mir gekommen."

Finne wurde angefragt, ob er nicht Geschichten für eine Kinderzeitschrift verfassen möchte. Das tat er denn auch. Diese Geschichten wurden später in einem Buch zusammengefasst.

"Über das Buch", so berichtet Finne, "gewann ich viele kleine Freunde, und als ich eines Tages dem Markt entlang schlenderte, kamen mir zwei kleine Jungen entgegen - zwei erwa siebenjährige Knõpfe. Schon von Weitem zeigten sie auf mich. Als ich in ihre Nähe kam, traten sie zur Seite, blieben stehen und schauten mich mit glänzenden Augen an, als ich an ihnen vorbeiging. Ich war gerührt und mein Herz schmolz. .. Wer diese beiden Jungen waren, weiss ich nicht. Aber es waren sie, die mir meinen beruflichen Weg aufgezeigt hatten."

 

 

Quelle: Zeitschrift Otava, Nr. 12, 1914, S. 577 bis 578. Miten olen löytännyt elämänurani? 

digi.kansalliskirjasto.fi     Z 17 1 2025

 

 

 

Z 17 11 2025

 

Finne hatte in jungen Jahren als Theaterdirektor gearbeitet und diesen Beruf dann aufgegeben. Das war nicht ohne Nebengeräusche erfolgt.

Dann hatte er eine Karriere als Schriftsteller begonnen. Ein in ganz Europa bekannter Autor wollte er werden. Das gelang ihm nicht. Seine Bücher erschienen in finnischer Sprache; übersetzt in andere Sprachen wurden sie nicht.

Aber auch in Finnland selbst war das Echo auf seine Bücher nicht überwältigend: Seine Bücher wurden oft kritisiert.

Bei den Kinderbüchern war dies anders. 

Finnes Kindergeschichten wurden zwar von den Erwachsene auch kritisiert. Wie wir später sehen werden, richtete sich die Kritik auf den pädagogischen Gehalt der Geschichten. Denn ein solcher fehlte

Den Kindern war dies gleich. Sie waren von den Abenteuern der Familie Schreihals restlos begeistert.

Wie gut die Geschichten ankamen, widerspiegelt sich in den Verkaufszahlen.

 

 

Ein Blick auf die Verkaufszahlen

 

1973 betrug die Gesamtzahl der verkauften Bücher über die Familie Schreihals 400'000 Exemplare.

 

Das ist, wenn man die Millionenauflagen anderer  Bestseller-Autoren berücksichtigt, vielleicht nicht besonders beeindruckend.

Allerdings muss man dies bedenken:

Diese Verkaufszahlen beziehen sich auf Finnland - und damit auf ein Land, das zu dieser Zeit rund 4.5 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner hatte.

Der Markt war also relativ klein.

Man kann nun ein Gedankenexperiment anstellen.

Finnes Bücher wurden auf Finnisch geschrieben, und das schränkt den Markt verständlicherweise ein: Es gibt nun einfach einmal nicht sehr viele Leute, die diese Sprache beherrschen.

Ander sähe es aus, wenn Finnes seine Bücher zum Beispiel auf Deutsch geschrieben hättem Da ist der Markt an potenziellen Leserinnen und Lesern ungleich grösser.

Hätten prozentual gleich viele Leute die Büchrr gekauft, wie dies in Finnland der Fall war, sähen die Verkaufszahlen anders aus: Dann hätte Finne im deutschen Sprachraum doch tatsächlich 5 Millionen Bücher verkauft.

Und das wäre durchaus beachtlich gewesen.

Aber eben. Finnes Bücher von der Schreihals-Famlilie wurden nicht in andere Sprachen übersetzt.